Alsbach-Hähnlein wertet Einheitssingen auf

Der Grenzgang in Alsbach-Hähnlein am Tag der Deutschen Einheit wird in Hähnlein dort enden, wo kurz darauf das „Einheitssingen“ des Hähnleiner Chores „aCHORd“ beginnt. Eine „Win-win-Situation“, sagt Marina Kratz, die Sprecherin des „aCHORd“. Die Grenzgänger haben etwas davon. Nämlich mit unserem Einheitssingen einen unterhaltsamen und geselligen Abschluss ihres Grenzganges, bei dem sie sogar spontan mitsingen können. Und auch wir haben etwas davon: Gäste, Zuhörer, Mitmacher und natürlich Aufmerksamkeit, die ja was ganz wundervolles für uns ist.“

Der Chor muss mit seinen Auftritten und Aktionen auch im Rathaus aufgefallen sein. Sebastian Philipp, der Sprecher der Gemeinde Alsbach-Hähnlein, spricht ebenfalls von einer Win-win-Situation. „Der „aCHORd“ freut sich über zusätzliches Publikum und unser Grenzgang hat ein Ziel, an dem noch ein Erlebniswert auf die Teilnehmer wartet. Wir wollen diesen Effekt ganz bewusst erzielen und denken, wir werten damit den Grenzgang auf.“

Seit mindestens zwei Jahrzehnten gibt es einen Schwund bei den Chören in Deutschland. Sie scheitern meist an verpassten Verjüngungen. Ergebnis: Irgendwann ist Schluss, weil auftrittsfähige Gruppen schlicht zahlenmäßig nicht mehr zusammenkommen. Das sprichwörtliche Chorsterben rafft allermeist die überalterten Chöre dahin, die dennoch bei ihrem Liedgut blieben und deshalb keine Jüngeren in ihre Reihen bekommen. Denn längst ist erkennbar: Die veränderungsfähigen und vor allem veränderungswilligen Chöre haben die besten Überlebenschancen. Modernes Liedgut, innovative Auftrittsformate, eine Außendarstellung, die zum Mitmachen animiert und nicht den Eindruck einer geschlossenen Gruppe vermittelt, in die nur schwer hineinzukommen ist – das alles gilt als förderlich, wenn ein Chor sich verjüngen und vor allem überleben möchte. Die Hähnleiner haben noch ein Instrument für sich entdeckt: Sie haben die Mitmachschwelle bewusst niedrig angesetzt. Öffentliche Auftritte, bei denen jeder mitmachen kann, bei dem die Texte vorbereitet ausgedruckt sind – der „aCHORd“ präsentiert sich einladend. Welchen Superlativ er in der Chorwelt der Region darstellt, zeigte sich beim „Einheitssingen“ (offiziell „Deutschland singt und klingt“) zum Tag der Deutschen Einheit im vergangenen Jahr. Die „Sängerlust“-Leute waren in der Umgebung alleine auf weiter Flur – kein anderer Chor aus der Nähe stellte einen eigenen Auftritt im Rahmen der bundesweiten Aktion „Einheitssingen“ auf die Beine. Auch in diesem Jahr konnten Interessierte bereits vorab an den Chorproben teilnehmen – knapp ein Dutzend seien über die knapp 30 Bestandsmitglieder neu hinzugekommen, sagt „aCHORd“-Sprecherin Kratz.
Der Grenzgang der Gemeinde startet am Freitag, 3. Oktober, um 13.30 Uhr auf dem Hähnleiner Marktplatz. Stationen sind unter anderem die Baustelle der Kita in der Spießgasse, der Neubau der Mensa an der Hähnleiner Schule und die Kirche, die gerade saniert wird.
Der Grenzgang endet gegen 15.30 Uhr auf dem Marktplatz. In der dortigen Radfahrerhalle beginnt dann unter der Leitung von Sebastian Grünewald um 16.00 Uhr das „Einheitssingen“ des Chors „aCHORd“ zur Feier des Tages der Deutschen Einheit. Außer dem musikalischen Auftritt gibt es kurze Lesungen von Berichten von Zeitzeugen der deutschen Wiedervereinigung.

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